Das Grand Egyptian Museum (GEM) oder das Große Ägyptisches Museum, das zurzeit zwei Kilometer von den großen Pyramiden in Gizeh entfernt fertiggestellt wird, sieht wie ein Glaspalast für die Pharaonen aus. Laut Museumsverwaltung sollen 2020 wichtige Ausstellungsbereiche in einem sogenannten Softopening eröffnet werden. Die Erwartungen sind riesig. Das Grand Egyptian Museum (GEM) hat monumentale Ausmaße. Die Grundfläche des Museumsgeländes erstreckt sich über gut 50 Hektar, also rund 500 000 Quadratmeter – das sind gut hundert Fußballfelder. Die Ausstellungsfläche beträgt ungefähr 40 000 Quadratmeter. Zum Grand Egyptian Museum (GEM) gehören ein Vorplatz mit einem großen Garten, eine Bibliothek, ein Konferenzzentrum, zwei Restaurants und mehrere Cafés. Grundriss und Fassade des Museums besitzen als immer wiederkehrendes Element das Dreieck. Dazu gehören die große Eingangstreppe, Statuen von Mitgliedern der Königsfamilien und die vollständige Grabausstattung des Tutanchamun. In seiner endgültigen Ausbaustufe sollen im Museum etwa 100.000 Ausstellungsstücke, u. a. in den Magazinen, aufbewahrt werden. Es wird das größte archäologische Museum der Welt.
Das Grand Egyptian Museum (GEM) wird aber keinen Ersatz für das bestehende Kairoer Ägyptische Museum darstellen, sondern unter seiner eigenen Identität „Königtum und Ewigkeit“ als Erweiterung der Museenlandschaft in Groß-Kairo gesehen. Die thematischen Schwerpunkte werden die Fundumstände und der Erhalt der Gräber der Königsfamilien, darunter das Grab des Königs Tutanchamun im Tal der Könige und das Grab der Königin Hetepheres I. auf dem Gelände des Pyramidenkomplexes von Gīza, bilden. An einem einzigen Ort wird die gesamte Tutanchamun-Sammlung ausgestellt, wobei viele der 3,500-Stücke zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Teil des Museums wird die gigantische Statue Ramses’ II., die einst vor dem Kairoer Hauptbahnhof stand. Es ist vorgesehen, dass sich Reisende an einem Tag sowohl den Pyramidenkomplex von Gīza als auch das Grand Egyptian Museum ansehen. Man kann auch mit dem Grand Egyptian Museum (GEM) andere wunderschöne Tagesausflüge in Kairo geniessen. Auch viele Hotels befinden sich in der Nähe des Museums und ein bequemer Transportservice vom Hotel zum Grand Egyptian Museum (GEM) in Kairo ist ebenfalls verfügbar.
Das Museumsgebäude selbst ist bereits zu einer Sehenswürdigkeit geworden, die man gesehen haben muss. Im Januar 2002 war das Projekt Gegenstand eines Architekturwettbewerbs, bei dem 1557-Beiträge aus 82-Ländern eingereicht wurden. Das irische Architekturbüro Heneghan Peng wählte einen ausgezeichneten Entwurf für das Projekt aus. Die abgeschrägte Dreieckform des Gebäudes nimmt Bezug auf die legendären Pyramiden und schafft gleichzeitig eine auffällige, moderne Struktur, in der eine riesige, offene Haupthalle untergebracht ist.
Ästhetisch setzt das gefaltete Plattendach das Designthema des abgeschrägten Dreiecks auf dem Dach des Gebäudes fort. Die Dachkonstruktion besteht aus vorgespannten Falzblechen mit unterschiedlichen Neigungen und Spannweiten zwischen 18m und 30m. Die Tragwerksplanung für das Gebäude des Grand Egyptian Museums (GEM) umfasst auch sechs vorgespannte Träger mit Spannweiten von 14m bis 38m, die sich parallel zum gefalteten Plattendach befinden. Diese Träger unterstützen die strukturelle Belastung des Daches und verwalten die Durchbiegungen. Das Gebäude verfügt auch über eine 22m lange Auslegerwand, die 8.65 Meter tief ist. Diese Wand hat die Funktion eines tiefen Trägers. Die Wand wurde so entworfen, dass sie eine schlanke, elegante Ästhetik bietet, die beeinträchtigt werden könnte durch Erhöhen der Dicke des Betons aus strukturellen Gründen.
Zuerst wurde mit dem Bau der Konservierungswerkstätten, der Magazine, des Kraftwerks und des Feuerwehrhauses begonnen und im März 2008 abgeschlossen. Im August 2008 wurden durch das irische Architektenbüro etwa 5.000 Bauzeichnungen vorgelegt, so dass der Bau des Museums im Oktober 2008 beginnen konnte. Vermutlich wird das Museum nun 2020 eröffnet. Der vollständige Abschluss der Arbeiten am Museum ist für 2022 geplant – zum hundertjährigen Jubiläum der Entdeckung des Grabs von Tutanchamun.