Mit 6.671 km ist der Nil der längste Strom der Erde. Das Stromgebiet des Flusses umfasst insgesamt 2.803.000 qkm. Ihr Einzugsgebiet umfasst elf Nationen, darunter: Ägypten, der Sudan, Südsudan,  Äthiopien, Tansania, Iriterria, Ruanda, Burundi, Uganda, Kenia, Kongo…..Aber wo entsprengt der Nil? Der Nil besitzt zwei Quellflüsse: den kürzeren, aber wasserreicheren Blauen Nil und den wesentlich längeren Weißen Nil. Die grösste Wassermenge fliesst dem Nil aus dem Weissen Nil zu, dessen Quellen im Viktoria-und Albertsee liegen. Der Nil entspringt in den Bergen von Ruanda und Burundi, durchfließt dann Tansania, Uganda, den Südsudan und den Sudan, bevor er in Ägypten in das Mittelmeer mündet….. Aber was ist die Ursache der Nilüberschwemmung?   Von Mitte June bis Mitte September während der sommerlichen Regenzeiten in Afrikas tropischen Gebieten > strömen an den grossen Seen im äthiopischen Hochland > ungeheure Wassermassen zum Nil. Mitte September erreicht der Nil seinen höchten Stand, so ist er durchschnittlich um 6.5 m gestiegen, das ist ungefähr 20 mal soviel Wasser als bei normaler Wasseführung…..Die Altägypter kannten die Ursache der Nilüberschwemmungen nicht:  Der erste Punket, an welchem man wirklich das Hochwasser sah, war der erste Katarakt. Zwischen den Felsen des ersten Katarakts in Assuan fliesst der Nil nicht mehr sanft und ruhig, sondern schäumt an Stromschnellen und Strudeln. Deshalb nannten die Altägypter zwischen den Stromschnellen in Assuan > zwei grosse Höhlen, aus welchen der Nil entsprengt. Und der Osirislegende nach sind diese grossen Höhlen > die Augen von Isis, die um ihren Gemahl Osiris heisse Tränen weinte. So wurde damals der Ursprung der hochwasser und damit des gesamten Flusses in den Stromschnellen in Assuan erblickt. In den Jahren um Christi Geburt schrieb der berühmte Schriftsteller STRABO in seinem “Geographica” auf Grund von Nachrichten von Reisenden, dass der Nil aus vielen Nebenflüssen entstünde, die jedes Jahr durch die Regenfälle in Äthiopien anschwollen. Vor allem war der Nil für Ägypten schon immer die lebenswichtigste Ader. Im alten Ägypten nannte man den Nil (iteru aa) d.h. “großer Fluss“. Manchmal liest man auch den Namen „Hapi“, denn der Gott Hapi war die Inkarnation des Nils. Zu ihm beteten die Menschen für eine gute Überschwemmung und somit für eine reiche Ernte. Den heutigen Namen “Nil” haben wir von den alten Griechen übernommen, die dem Fluss den Namen „Neilos“ gaben. Neilos (altgriechisch) oder Nilus (lateinisch) ist in der griechischen Mythologie der Flussgott….. Der Nil in Ägypten: Ägypten ist ein Geschenk des Nils, schrieb der Historiker Herodot schon vor 2000 Jahren. Ich möchte hinzufügen: Der Nil ist auch ein Geschenk an die Besucher. Flüsse seien “Lebensadern”, heißt es oft. Auf keinen trifft das so sehr zu wie auf den Nil. Seine fruchtbaren Ufer sind von Palmen und Schilf gesäumt, doch wenige Meter dahinter verschwindet das Grün – und die Wüste beginnt. Die besonderen Eigenheiten des Flusses ließen an seinen Ufern eine der frühesten Hochkulturen entstehen, das altägyptische Pharaonenreich…. Nildelta: Der Nil teilt das Land in zwei Abschnitte: in das Niltal, Oberägypten, und das Nildelta, Unterägypten, wo er sich in mehrere Nebenflüsse spaltet. Etwa 25 km nördlich von Kairo fächert sich der Nil zum etwa 24.000 km² großen Nildelta auf, nach dessen Durchfließen der Nil schließlich in das Mittelmeer mündet. Heute gibt es nur noch zwei Mündungsarme: der westliche Rosette-Arm und der östliche Damietta-Arm. Sie wurden nach den Städten Rosette und Damietta, die an ihren Mündungen liegen, benannt. Durch das jährliche Hochwasser und die damit verbundene Schlammflut wurde das Nildelta die fruchtbarste Region Nordafrikas….. Talsperren am Nil:  Auf der fast 1000 km langen Strecke vom Assuan-Staudamm bis nach Kairo ist der Nil zu einem riesigen Bewässerungskanal geworden, seit Muhammad Ali Pascha (1805–1848) die Delta Barrages bauen ließ und begann, die Bewässerungsmethoden am Nil von der Bewässerung in Überschwemmungsbassins auf ganzjährige Kanalbewässerung umzustellen. Der 1873 fertiggestellte, etwa 350 km lange Ibrahimiyya-Kanal, der über den Bahr Yusuf-Kanal auch das Fayum-Becken im Westen des Nils versorgt, war die nächste große Maßnahme. Beginnend mit der alten Assuan-Staumauer (1898-1902), dem Asyut-Stauwehr und dem Zifta-Stauwehr wurden seit Anfang des 20. Jahrhunderts eine Reihe von Stauwehren und tausende Kilometer von Kanälen gebaut, die weitgehend gleichmäßig mit Wasser versorgt werden. Dies liefert auch elektrische Energie für Häuser und Industrien in der Region. Der Hochstaudamm  wurde (1960 -1971) gebaut. Er hat den Stau vo 5,4 Mrd. Cbm auf 157 Mrd. Cbm erhöht und bildete einen Stausee von maximal 5000 qkm Oberfläche.  Die NilKatarakte : sind die Gebiete der Stromschnellen im südlichen Teil des Nils. Zwischen Assuan und Khartum gab es insgesamt 6 Katarakte. Ein Nilkatarakt ist ein aus aufragenden Felsen  bestehendes natürliches Hindernis im Flussbett des Nils, eine für die Schifffahrt gefährliche Stelle.  Durch diese Hindernisse wurde die Strömung sehr schnell, und so erklärt sich auch der griechische Ausdruck Katarakt, der so viel wie Wasserfall bedeutet. Der 1. Katarakt lag bei Assuan. Er war schon seit frühester Zeit die natürliche Grenze zwischen Ägypten und Nubien. In Wadi Halfa befindet sich der unüberwindbare 2. Nilkatarakt….. Nilometer, Nilmesser oder Wassermessstellen haben die Altägypter eingerichtet, um die Ankunft des Hochwassers und seinen Umfang zu melden, damit die voraussichtlichen Ernteerträge und die den Bauern aufzuerlegenden Steuern bestimmt werden könnten.  Der Wasserstand des Nils wurde an mindestens 20 Nilometern gemessen. Einer war auf der Insel Elephantine, wo er auch heute noch zu sehen ist. Bei der Markierung von 16 Ellen erreichte der Fluss seinen Idealstand. Im Idealfall stieg der Nil zwischen Juni und Oktober so weit an, dass er über die Ufer trat und dadurch fruchtbaren Schlamm auf die Felder spülte. Eine reichhaltige Ernte war die Folge. War der Wasserstand jedoch zu niedrig oder ging das Hochwasser zu schnell zurück, fiel die Ernte entsprechend gering aus. Wenn der Nil dagegen zu schnell anstieg oder sich nicht früh genug für die Aussaat zurückzog, waren Schäden an Dörfern und Feldern die Folge. Das Esna-Stauwehr ist eine Talsperre über den Nil bei Esna in Ägypten.Das Esna-Stauwehr wurde zwischen 1906 und 1908 gebaut, um das von dem Alten Assuan-Damm zurückgehaltene und bevorratete Nilwasser während der Niedrigwasserperiode einzuleiten. Das 1945–1947 verstärkte Esna-Stauwehr dient seit dem Bau des 1990 fertiggestellten Esna-Damms nur noch als Straßenverbindung. Die Esna-Schleuse wird zweimal im Jahr (meist im Juni und Dezember) für zwei Wochen wegen Wartungsarbeiten geschlossen. Nilaufwärts muß man bei Esna durch die Schleuse, um weiter in den Süden vordringen zu können. Die  Schleuse wurde zum Schutz vor den verheerenden Hochwassern und zur Regulierung der Dörreperioden gebaut. Hier werden gleichzeitig einige  Höhenmeter Überwunden.Die Kreuzfahrtschiffe auf dem Nil müssen in Esna einen längeren Aufenthalt einplanen – ein Wehr versperrt vollständig den Schifffahrtsweg. Jeweils nur 2 Schiffe können gleichzeitig die Schleusen benutzen und brauchen dafür etwa eine Stunde….. Eine Schleuse ist ein Bauwerk, das in Flüssen zwei Wasserflächen unterschiedlicher Spiegelhöhe miteinander verbindet. Über eine verschließbare Kammer, in die das Schiff einfährt, wird es auf das jeweils andere Niveau hoch- oder heruntergesetzt. Dabei gibt die obere Haltung Wasser an die untere Haltung ab. Um diesen Verlust wieder auszugleichen, wird häufig ein Pumpwerk eingesetzt, das das Wasser zurückführt. Zu einer Schleusenanlage gehört außerdem ein oberer und ein unterer Vorhafen für wartende Schiffe. Kernstück der Schleuse ist die Schleusenkammer. Am oberen und unteren Ende befinden sich S chleusentore, die dicht abgeriegelt werden können. Fährt ein Schiff kanalabwärts, wird das untere Tor geschlossen. Das Schiff fährt in die gefüllte Kammer ein und auch das obere Tor wird geschlossen. Das Wasser wird nun durch die so genannten Umläufe im Untertor abgelassen. Zu rasch darf es nicht abströmen, sonst könnte das Schiff in Bewegung gesetzt werden und die Schleusenwand rammen. Wenn die Schleusenkammer entleert ist, der Wasserstand also auf das Niveau des Kanals unterhalb der Schleuse abgesunken ist, wird das Untertor geöffnet. Das Schiff kann seine Fahrt fortsetzen….. Die Nilkrokodile haben sich mit dem Bau der Staudämme in Richtung Nubien zurückgezogen. Im Nassersee gibt es noch Krokodile, aber im Nil direkt findet man sie nicht mehr.