Das Ramesseum ist das Millionenjahrhaus von Ramses dem Zweiten auf der Westseite des Nils in Luxor. Ramses, der Ägypten während des neuen Königreichs etwa 67 Jahre lang von etwa 1290 bis etwa 1223 vor Christus regierte, baute diesen Totentempel, um seine ewige Größe zu behaupten und seine Herrlichkeit zu verkünden. Diese Tempelanlage diente sowohl dem Totenkult des verstorbenen Königs als auch der Verehrung des Gottes Amun.
Der riesige Komplex, der in mehr als 20 Jahren erbaut wurde, liegt heute fast vollständig in Trümmern, die belegen, dass es sich hierbei um eine gigantische Tempelanlage gehandelt hatte.
Das Ramesseum beherbergte die kolossale Statue von Ramses II., die fast 20 Meter hoch und etwa 1000 Tonnen schwer war. Von der riesigen gefallenen Statue sind heute nur noch wenige verstreute Fragmente übrig.
Der Ramesseum-Tempel enthält eine Reihe von Bildern und Inschriften, die die Tempelwand schmücken. Sie berichten von den Ereignissen der berühmten Schlacht von Kadesch, in der König Ramses II. die Hethiter besiegte, und wie er den Krieg plante.
Im inneren Heiligtum zum Beispiel stehen noch die meisten Säulen in der Hypostyle-Halle, ebenso wie eine Reihe von Osiridenstatuen, die am Eingang Wachposten stehen, wenn auch meist ohne Köpfe.
Am Ende des Tempels sieht man die Magazine und Lagerstätten, die aus nichtgebrannten Nilschlammziegeln erbaut sind. Sie zählen zu den größten und bedeutensten dieser Art in Ägypten.
Das Ramesseum hat als größte Anlage dieser Art eine Fläche von ungefähr 15000 m² von denen allein die Verwaltungsräume, Wirtschafthöfe, Schatzkammern, Werkstätten, Lagerräume, Küchen und noch vieles mehr über 8.300 m² von der gesamten Grundfläche einnehmen.
Das gesamte Tempelareal war zusätzlich mit einer hohen Umfassungsmauer aus ungebrannten Nilschlammziegeln versehen.
Der Totentempel war also nicht nur ein besonderes Heiligtum mit Priestern und Dienern als Angestellte, sondern auch ein großes staatliches Unternehmen mit tausenden von Angestellten, Künstern, Lehrern und Arbeitern.