Wadi Natrun, auch Tal der Klöster genannt, liegt am Rande der Westlichen Wüste und des Nildeltas, etwa auf halber Strecke an der Autobahn zwischen Kairo und Alexandria. Verwaltungstechnisch gehört dieses Natrontal zum Gouvernement El Beḥeira. Es erhielt seinen Namen als bereits in der Antike genutzter Abbauort von natürlich vorkommendem Natron aus Natronseen, das unter anderem zur Mumifizierung und zur Glasherstellung genutzt wurde. So in wurden in der pharaonischen Zeit die hiesigen salzhaltigen Seen zur Produktion von Natronsalz (Natriumbikarbonat) verwendet.Von 30 v. Chr. bis 359 n. Chr. lag dort das Zentrum der ägyptischen Glasproduktion, hauptsächlich für den Export in das Römische Reich. Einst soll es hier etwa 70 Klöster gegeben haben. Heute befinden sich in diesem Wüstental vier bewohnte Klöster:

* Kloster des hl. Makarios oder Dair Anba Maqar oder auch Deir Abu Makar liegt etwa 20 km südlich vom Deir Anba Bishoi. Die Klosteranlage ist um die Zelle des heiligen Makariuns herum gebaut, in der er die letzten Jahre seines Lebens verbrachte. Die Klosteranlage wurde ab Ende der sechziger Jahre aufwendig auf renoviert. Da dieses Kloster als sehr wohlhabend galt und immer noch gilt, war es auch sehr häufig Ziel räuberischer Beduinen.

* Kloster des Boromäos oder Deir El Baramus oder auch Kloster der Römer, ist im 4 Jahrhundert entstanden. Auf dem Gelände stehen u.a. fünf Kirchen. Benannt nach den Heiligen Johannes des Täufers, Michael, Georg, Theodor und der Heiligen Jungfrau Maria, die eine sehr sehenswerte Basilika beherbergt. Heute wird das Kloster von rund 100 Mönchen bewohnt, die seit jeher in ihren alten Traditionen leben.

* Kloster der Syrer oder Dair as-Suryan war bis zum 17 Jahrhundert von syrischen Händlern bewohnt war, bis die koptischen Mönche es übernahmen. In diesem Kloster kann man u.a. drei übereinanderliegende Kirchen, herrliche Wandmalereien und byzantinische Fresken bestaunen.

* Kloster des hl. Pischoi oder Dair Anba Bischoi oder auch Kloster St. Pshoi trägt den Namen seines Erbauers, dem heilige Bishoi. Er war einer der ersten Mönche, der um 390 n.Chr. ein Kloster gründete. Bishoi starb im Jahre 407 n.Chr. und ist im Kloster bestattet. Heute leben immer noch über hundert Mönche und doppelt soviel Arbeiter dort. Die Mönche zeigen mit Stolz was der Gast sehen möchte. Ihren Unterhalt bestreiten sie u.a. durch die landwirtschaftlichen Erträge und Erzeugnissen, vor allem Oliven und Käse, werden bis nach Kairo transportiert.

Wenn Sie Interesse haben, Wadi Natroun mit seinen koptischen Klöstern zu besuchen, bietet Ihnen Ägypten Kulturreisen  einen schönen Ausflug nach Wadi El-Natrun im Rahmen einer Rundreise ab Kairo.